
Das war das KI-Jahr 2025 - und so wird 2026
Weihnachtszeit ist Jahresrückblickszeit: „Oh nein, nicht NOCH einer!”, denken Sie jetzt? Aber wir versprechen: Unser Rückblick lohnt sich wirklich. Auch, weil alle, die bis zum Ende lesen, ein KI-Neujahrs-Goodie erwartet …
Aber first things first. 2025 war ein aufregendes KI-Jahr. Ich habe mal ChatGPT gefragt, welche Überschrift es dafür wählen würde. Die Antwort: „2025 – Das Zeitalter der Co-Intelligenz“. Das habe ich mir vom bekanntesten KI-Chatbot der Welt dann auch gleich erklären lassen – die Antwort ist lesenswert:
„Der Titel „2025 – Das Zeitalter der Co-Intelligenz“ bündelt mehrere Entwicklungen in einem einzigen Begriff. „Zeitalter“ signalisiert einen Wendepunkt, nicht nur einen Trend: KI ist kein Experiment mehr. Sie ist dauerhaft integriert in Schule, Arbeit, Kreativität, Programmieren, Medizin, Alltag. … Wir sind über die Testphase hinaus.
Co-Intelligenz bedeutet: Zusammenarbeit statt Konkurrenz. KI ersetzt den Menschen nicht, KI ergänzt den Menschen. Beide bringen unterschiedliche Stärken ein: der Mensch Kontext, Kreativität, Werte, Verantwortung, die KI Geschwindigkeit, Mustererkennung, Skalierung. Der Begriff vermeidet bewusst die Angst-Narrative („KI übernimmt alles“) und ersetzt sie durch ein Partnerschaftsbild.“
Tatsächlich haben sich die gängigen KIs wie ChatGPT, Gemini oder Copilot wegbewegt von einfachen Antwortmaschinen hin zum ständigen Denk-Partnern, die sich selbst hinterfragen, verschiedene Lösungswege gehen und sogar genau offenlegen, wie sie zu ihren Ergebnissen kommen.
Doch es hat sich noch mehr getan in der KI-Welt. Darum und was 2026 für Unternehmen bringt, geht es jetzt.
Inhaltsverzeichnis
KI wird autonom: Agentic AI ist da
KIs, die proaktiv entscheiden und ohne menschliches Zutun autonom handeln, statt nur stumpf auf Fragen zu antworten: 2025 hat uns nicht nur OpenAI mit seinen Agent-Funktionen in ChatGPT 5 gezeigt, wie KI Routineabläufe von uns mehr oder weniger problemlos übernehmen kann.
Auch andere KI-Anbieter haben leistungsfähige Agenten zu bieten: Claude Computer Use zum Beispiel ist in der Lage, in mehreren Browser-Tabs parallel zu arbeiten und so Formulare auszufüllen oder E-Mails zu verfassen – etwa für Reisebuchungen oder Online-Shopping. Google Gemini durchforstet, einmal mit dem eigenen Google-Konto verbunden, Mails, Kalendereinträge und Messenger-Nachrichten. Und auch in Microsoft Copilot kann man mit Aufgaben automatisieren, indem Agents auf Programme Dienste wie Sharepoint, Outlook oder Teams zugreifen.
Und was heißt das für 2026?
All das wird den Arbeitsalltag 2026 und darüber hinaus weiter und tiefgreifender beeinflussen: Bis 2028 werden einer Prognose von Gartner zufolge 15 Prozent aller Arbeitsentscheidungen von Agentic AI autonom getroffen. Im Bereich Kundenservice könnte Agentic AI bis 2029, schreibt die Beratungsgesellschaft weiter, 80 Prozent aller Kundenservice-Anfragen beantworten, ohne dass ein Mensch eingreifen muss. Der Hebel für Unternehmen ist also ein mächtiger, was Produktivität, Effizienz und damit Kostenersparnis angeht.
Agentic AI wird 2026 einen weiteren Sprung machen – quer durch alle Unternehmensressorts:
- in Vertrieb und Marketing erstellen sie künftig nicht mehr nur Content on brand, sondern orchestrieren ganze Kampagnen: von Lead-Generierung über A/B-Tests bis Performance-Reporting in einem Workflow.
- im Kundenservice entscheiden sie selbst, welche Anfragen sie direkt beantworten können und wo es die menschliche Superpower Empathie noch braucht – etwa, wenn sich ein Kunde bitterlichst über ein defektes Produkt beklagt
- in der Personalentwicklung schlagen sie Mitarbeitenden zum richtigen Zeitpunkt die für sie passenden Weiterbildungen oder Benefits vor
- im Onboarding helfen sie neuen Kolleg:innen, sich so rasch wie möglich in ihren jeweiligen Jobs zurechtzufinden – auch dann, wenn der menschliche Mentor gerade nicht verfügbar ist
Einfache Agents sind inzwischen zudem so leicht zu erstellen, dass jede:r Mitarbeiter:inn bald eigene digitale Assistenten bauen werden. Mit welchen es zu starten lohnt, steht hier bei uns im Blog.
Für Unternehmen bedeutet das: Investitionen in die KI-Kompetenz der Mitarbeitenden, die über das bloße Prompting hinausgeht und sich um das Einsetzen und „Dirigieren” von KI-Agents dreht, werden sich 2026 rentieren.
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GEO statt SEO: Auffindbarkeit im Web wird neu definiert
KIs sind zwar keine Suchmaschinen – dennoch setzen immer mehr Menschen auf KI-gestützte Recherche. In den USA nutzt bereits ein Drittel der Gen Z (16–27 Jahre), Chatbots aktiv für die Informationssuche. ChatGPT mit „Atlas“ und Perplexity mit „Orbit“ haben zudem eigene KI-Browser entwickelt.
Die neue Konkurrenz bemerkt sogar der Suchmaschinenprimus: Googles globaler Marktanteil in der Onlinesuche fiel Ende 2024 erstmals seit zehn Jahren wieder unter 90 Prozent. Im Dezember 2023, als ChatGPT 3.5 aufkam, waren es noch 93 Prozent. Und 3 Prozentpunkte weltweit, das sind etwa 150 Millionen Nutzer.
Google hat reagiert und entwickelt sich selbst immer mehr zur KI-Plattform. 2025 wurden auch in der EU erst AI Overviews und später der KI-Modus freigeschaltet. Damit fasst Google viele Anfragen nun direkt zusammen, statt passende Links zum Weiterlesen zu liefern.
Die wirklich Leidtragenden sind daher Marken und Medien, die bisher Search-Traffic auf ihre Seiten geschaufelt bekamen. Studien zeigen, dass die Klickrate für Top-Ergebnisse um 35 bis 50 Prozent sinkt, wenn AI-Overviews angezeigt werden.
Umso wichtiger wird, dass KI selbst die eigenen Marken-Inhalte findet und dem Nutzer ausgibt. Genau hier setzt GEO an: „Generative Engine Optimization“ meint die Optimierung von Inhalten, so dass sie bevorzugt in KI-generierten Ergebnissen erscheinen. Hier gewinnen Plattformen wie Reddit oder Wikipedia stark an Bedeutung. Bei unseren Kollegen von In A Nutshell steht, wie dies gelingt und was der GEO-Trend für Ihr Unternehmen bedeutet.
Und was heißt das für 2026?
Wer heute sichtbar sein will, muss wissen, wie generative KI-Systeme Informationen verarbeiten – und was sie zitieren. Klassische SEO-Strategien reichen dafür nicht mehr aus. Die Lösung liegt in der Kombination: technisches Know-how, strategische Kommunikation, gute Inhalte – vernetzt gedacht und KI-bewusst umgesetzt.
Neugierig? Vereinbaren Sie gerne einen unverbindlichen Austauschtermin mit unseren SEO-Exper:innen.
Vibe-Coding: Alle können alles. Oder etwa nicht?
Ob Image-Generation, Texterstellung oder Kreativkonzeption: Die KI-Anbieter haben sowohl beim Training der Modelle als auch in der Interaktionsfähigkeit der Bots und damit der Verständigung zwischen Mensch und Maschine 2025 ordentlich draufgelegt. KI-Bilder, die konsistente Charaktere zeigen, Videos, die täuschend echt wirken und deutlich weniger Halluzinationen. Obwohl ChatGPT erst vor drei Jahren den weltweiten Durchbruch hatte, ist die Technologie bereits so gut, dass sie gefühlt bei 99 Prozent der Alltagsanwendungen hilfreich ist – zumindest bei Büroarbeitern.
KI scheint jeden im Unternehmen zum Generalisten oder zur Generalistin zu machen. Rollengrenzen verschwimmen – zumindest auf den ersten Blick …
Ein gutes Beispiel dafür ist Vibe Coding, einer der KI-Trends 2025. Es meint intuitive, kontextuelle Code-Generierung, um Apps oder Websites allein auf Basis unserer Text-Prompts zu bauen.
Vibe Coding demokratisiert gewissermaßen den Einstieg in die Softwareentwicklung: Tools wie Lovable, Replit oder GitHub Copilot verstehen unsere vagen Ideen („Baue mir eine App, die Leads aus LinkedIn trackt“) und liefern code-basierte Prototypen.
In Zeiten knapper IT-Ressourcen wird Vibecoding zum Turbo für die Digitalisierung, auch und besonders in KMUs.
Allerdings: Wie so viele KI-Anwendungen ist auch Vibe Coding limitiert. Wieso (und wie man trotzdem Tage oder Wochen an Entwicklungszeit spart), das steht hier bei uns im Blog.
Und was heißt das für 2026?
Der Einsatz von Profis auf ihrem Gebiet wird sich deutlich konzentrieren auf wenige Schlüsselpositionen. Aufgabe von Unternehmen ist es hier, genau zu überlegen, wo die Hebel des menschlichen, aber auch des KI-Einsatzes liegen und wo menschliche und KI-Tätigkeiten ineinandergreifen sollen:
Nicht alles muss zwingend automatisiert werden, vielmehr geht es um leistungsfähige, hybride Teams, in denen KI Routinen ausführt und Menschen die strategische Nuance, Empathie und ethische Komponenten besteuern. Mehr dazu weiter unten im Absatz …
KI wird Teil der Firmen-IT: RAGs, Copilot und Automatisierung
Wirklich Mehrwert stiften KI-Systeme im Unternehmen dann, wenn sie untereinander oder mit den Basis-Software-Anwendungen verschränkt werden. Bereits Standard ist die RAG-Technologie (kurz für „Retrieval Augmented Generation“), die KIs datenschutzkonform mit internen Unternehmensdaten füttert und so präzise, kontextbezogene statt generischer Antworten liefert.
Führend ist dabei Microsoft Copilot: Als KI-Layer dient er als KI-Assistenz in jeder Office-App von Word bis Outlook, also dort, wo viele von uns sowieso täglich unterwegs sind. Googles KI-System Gemini hat inzwischen nachgezogen und bietet Nutzern der professionellen Workspace-Umgebungen die gleiche Technologie an.
Wer Software-Systeme verschiedener Anbieter verbinden möchte, etwa CRM, Mailsystem und ERP, der braucht eine Automatisierungs-Lösung, die die digitalen Brücken baut. Auch hier hat sich 2025 in der KI-Welt viel getan:
Tools wie Make.com oder n8n machen solche „Workflow-Automatisierungen“ auch ohne tiefe IT-Kenntnisse möglich. Warum GenAI im Zusammenspiel mit Automatisierungs-Tools oft viel mehr wert ist, haben wir dieses Jahr mehrfach bei uns im Blog thematisiert.
Und was heißt das für 2026?
2026 wird für (mittelständische) Unternehmen ein Fokusjahr: weg vom KI-Experiment mit Tools, hin zur Integration von KI in die Kernprozesse. Zugleich werden eingebettete KI-Funktionen in Standard-Software zusammen mit KI-Agenten zum neuen Normal. Viele Business-Anwendungen werden „AI-native“: KI-Funktionen sind nicht mehr Add‑on, sondern Kern des Produkts.
Das zwingt Unternehmen dazu, sich mit Datenqualität, Berechtigungen und Prozessdesign neu und detailliert auseinanderzusetzen. Gerade die Strukturierung und Qualität der eigenen Daten wird 2026 ein ganz zentrales Thema für Firmen, um die Potenziale der neuen Technologien nutzen zu können.
Der EU AI Act: KI-Regulierung kommt im Unternehmen an
Und noch ein trockenes, aber wichtiges Thema zum Abschluss: Mit dem AI Act hat die EU schon 2024 einen umfassenden Rechtsrahmen für Künstliche Intelligenz etabliert. Das transnationale Gesetz ist das erste seiner Art und wird bis August 2027 Schritt für Schritt vollständig wirksam.
Seit Februar 2025 gilt etwa für Unternehmen die Pflicht, ihre Mitarbeitenden zu trainieren, wenn sie KI im Arbeitsalltag einsetzen. Dazu gehört die technische Schulung, aber auch das Kennenlernen der Technologie-Risiken und wie man KI ethisch einsetzt. Auch wenn das KI-Gesetz inzwischen einigen Gegenwind von Unternehmen bekommt, die eine Überregulierung monieren, treten sukzessive neue Regeln in Kraft. Mehr dazu in unseren regelmäßig aktualisierten FAQs zum EU AI Act.
Und was kommt 2026?
Die KI-Regulierung in Europa wird sich weiterentwickeln. Aktuell erscheint es unwahrscheinlich, dass die EU an den geplanten Verschärfungen festhält. Gerade in den Bereichen Hochrisiko-KI und KI-Kompetenz dürften es Ausnahmen oder längere Übergangsfristen geben. Sehr wahrscheinlich hingegen ist, dass im August die Kennzeichnungspflicht für KI-Inhalte in Kraft tritt.
Auch eine intern wie extern lückenlose Dokumentation der eingesetzten KI-Systeme wird, nach aktuellem Stand, verpflichtend. Sprechen Sie uns gerne an.
Fazit: Was es braucht, damit Ihre KI-Projekte 2026 Erfolg haben
Bei all den Fortschritten, die Generative KI und mit ihr die Unternehmen, die sie einsetzen, 2025 schon gemacht haben – unsere Beratungspraxis zeigt auch: Viele Entscheider:innen ringen noch um einen konsolidierten Ansatz für eine sinnstiftende Implementierung der Technologie im eigenen Unternehmen.
„Sinnstiftend” ist hier weniger esoterisch gemeint, als es klingen mag, und auf das Unternehmen als erfolgreichen Marktteilnehmer, das betriebswirtschaftlich sinnvoll handelt, bezogen.
Der hier bereits mehrfach zitierte McKinsey-Report „The state of AI in 2025“ bestätigt unsere Erfahrungen: Neun von zehn Befragten gaben an, dass ihre Unternehmen zwar regelmäßig KI einsetzen – allerdings verläuft der Fortschritt laut den Befragten wenig strategisch und damit in wechselhaftem Tempo. KI-Tools seien zwar inzwischen weit verbreitet. Eine tiefe Implementierung in Arbeitsabläufe und Prozesse mit dem Ziel, Vorteile auf Unternehmensebene zu erzielen, fehlt laut den Erhebungen aber.
Breite KI-Nutzung – einschließlich der zunehmenden Verbreitung von agentenbasierter KI – trifft also aktuell auf hartnäckige Wachstumsschwierigkeiten. Der Übergang von Pilotprojekten zur produktiven Skalierung ist in vielen Unternehmen noch nicht geschafft.
2026 müssen sich Unternehmen genau dieser Diskrepanz stellen und Antworten darauf finden. Vor allem braucht es eine klare KI-Strategie, die auf vier Pfeilern steht:
- Leadership: Teams bestehen nicht mehr länger nur aus menschlichen Mitgliedern. Agentische KI wird zum Coworker und kann menschliche Arbeitskraft ersetzen oder wirksam ergänzen. Abläufe und Organisationsstrukturen daran anzupassen, ist wichtig, aber nicht die einzige Herausforderung. Es ist vielmehr an Management und Führungskräften, eine Vision für ein sich ständig weiter transformierendes Team aus Menschen und humanoider Technologie zu entwickeln, die die Motivation jedes Einzelnen fördert.
- Kultur: KI-Einsatz zieht Change-Prozesse nach sich, die geführt werden wollen: Veränderung macht vielen erst einmal Angst. Diese Ängste ernst zu nehmen und zu adressieren, ist Voraussetzung dafür, KI nachhaltig im Unternehmen zu etablieren. Ziel sollte sein, KI-Akzeptanz und -Experimentierfreude fest in den Köpfen der Mitarbeitenden und im Doing zu verankern.
- Training: Führungskräfte und Mitarbeitende müssen lernen, KI auch tatsächlich produktiv als Coworker zu nutzen. KI-Upskilling vollzieht nach zwei Jahren des Staunens und Ausprobierens einen massiven Shift: Es geht nicht mehr um das Wissen, was KI alles kann, sondern darum, dass jeder von uns selbst mit KI arbeitet.
- Business Cases: Unternehmen brauchen eine klare KI-Roadmap mit priorisierten Use Cases, abgestimmt auf die Geschäftsziele, sowie ein Setup, das Rollen, Verantwortlichkeiten und Freigabeprozesse definiert. Dazu gehören eine passende technische KI-Infrastruktur, KI-Policy, ein Risikorahmen im Lichte des AI Act und Standards für Transparenz, Monitoring und Auditierbarkeit.
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