Kreativ mit KI: Das sind die Gewinner unseres neuen KI-Sonderpreises beim Best-of-Content-Marketing-Award

Was haben Antisemitismus, der Klimawandel, finanzielle Bildung und ein neues Automodell gemeinsam? So gefragt: recht wenig. Alle vier Themen waren allerdings im Fokus erfolgreicher Kommunikationsprojekte, bei denen Künstliche Intelligenz ein essenzieller Teil der Arbeit war. Und alle vier standen auf der Shortlist für den „Best of KI“-Award 2024, einen Sonderpreis, der beim diesjährigen „Best of Content Marketing“-Award – Europas größtem Kommunikationspreis – am 8. Oktober 2024 erstmals vergeben wurde.

Gemeinsam mit dem BCM-Team haben wir den Preis ins Leben gerufen, um sichtbar zu machen, wo die Kreativwirtschaft bereits Künstliche Intelligenz für Kommunikationsprojekte sinnvoll und produktiv nutzt – und wo menschliche Kreativität und neue technologische Möglichkeiten sich perfekt ergänzen und dadurch Bemerkenswertes erschaffen.

Die nominierten Arbeiten sind so herausragend wie vielseitig. Dabei sind: ein In-Game-Rechner, eine Videokampagne, eine Instagram-Messenger-Experience und eine virtuelle Kunstausstellung.

Sie alle beweisen: KI ist kein Kreativitätskiller, wie häufig behauptet. Im Gegenteil: Künstliche Intelligenz eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten, Geschichten zu erzählen und Botschaften zu vermitteln. Und zwar Botschaften, die aus dem Content-Einheitsbrei herausstechen, den Mensch und Maschine leider auch immer häufiger in die Welt hinausschicken, und die mit neuen, ungewohnten Ansätzen und Bildern verfangen.

Folgende Arbeiten waren für den „Best of KI“-Award 2024 nominiert:

  1. #StopRepeatingStories: KI gegen Antisemitismus 

Kann KI Antisemitismus besiegen? Alleine wohl kaum. Aber Projekte wie dieses vom Zentralrat der Juden zeigen, welche Potenziale in GenAI liegen – wenn man sie richtig nutzt.

Im Videoprojekt #StopRepeatingStories lassen KI-Tools reale Bilder junger Menschen künstlich altern und machen Sie zu glaubwürdigen Holocaust-Überlebenden. Während sie sprechen und vor Stigmatisierung und Gewalt warnen, verjüngen sie sich – und wir als Zuschauer:innen verstehen, dass Antisemitismus auch ein Problem der Gegenwart ist. Eines, das wir nicht tolerieren dürfen, um zu verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt. Mit der Kraft von GenAI wird hier echte Emotionalität kreiert, die die Dringlichkeit des Themas unterstreicht, uns aufrütteln und zum Handeln bewegen will.

#StopRepeatingStories wurde von einem Netzwerk an Partnern, darunter der Amadeu Antonio Stiftung, Antisemitismus-Expert:innen und Agenturen, u. a. aus der Serviceplan-Gruppe, geplant und umgesetzt.

  1. Climate Realism: KI trifft auf Kunst

Was passiert, wenn Kunst auf Daten trifft – gesteuert von kreativen Köpfen? Ein eindringliches Projekt wird geboren, das mithilfe von Künstlicher Intelligenz berühmte Gemälde zum Leben erweckt, weitererzählt und so auf die Dramatik des Klimawandels aufmerksam macht. Die Bild-KI, die mit biologischen und klimatischen Daten trainiert wurde, verwandelt die gemalten Landschaften in Zukunftsszenarien, wie sie angesichts der erwartbaren globalen Erwärmung um 2100 aussehen dürften. Monets „Japanische Brücke“ führt dann nicht mehr über einen Seerosenteich, sondern ragt in einer Lehmwüste aus dem Boden. Und von van Goghs „Weizenfeld mit Zypressen“ ist nur noch eine abgebrannte Steppe übrig.

Das Projekt mit dem Titel „Climate Realism“, initiiert vom WWF Deutschland und konzipiert von MSL, Leo Burnett, Digitas und StarcomGermany, wurde unter anderem in einer interaktiven digitalen Ausstellung in Berlin und auf Screens in ganz Deutschland ausgespielt. 

  1. Zocken und sich nebenbei finanziell weiterbilden? KI macht’s möglich

Der pädagogische Mehrwert von Videospielen ist so variabel wie die Kreativität von GenAI-Tools bei unterschiedlichen Prompts. Bei Survival-Spielen wie Fortnite & Co. verbringen Kinder und Jugendliche schon einmal Stunden oder gar Tage in einer Fantasiewelt. Etwa 80 Prozent der 16- bis 29-Jährigen hierzulande spielen mindestens gelegentlich Videospiele – und der Markt wächst stetig. Die Möglichkeiten, Geld auszugeben, wachsen auch in der Spielewelt rasant an. Hier ein neues Level, dort ein neues Gadget – bezahlt mit nur wenigen Klicks. Kleine Beträge summieren sich schnell auf. Da meist in Fantasiewährung bezahlt wird, verlieren Kinder und Jugendliche schnell den Bezug zu realem Geld.

Die Sparkassen haben dafür nun mithilfe von GenAI eine Lösung entwickelt. Ein „In-Game-Rechner“ rechnet in 30 unterstützten Games Fantasiewährungen direkt in Euro um, sobald diese im Spiel ausgegeben werden. So werden aus 950 V-Bucks für den Battle-Pass in Fortnite, mit dem man dem eigenen Avatar ein neues Outfit-Set kauft, schnell 8,50 Euro. Das Ziel: Die Zielgruppe soll dadurch wieder Übersicht über die eigenen Finanzen erlangen. Hier leistet die KI, sinnvoll und kreativ genutzt, pädagogisch wertvolle Aufklärungsarbeit.

Das In-Game-Feature funktioniert als App und als Browser-Erweiterung (über www.in-game-rechner.de). Je mehr Nutzer:innen das Tool einsetzen, desto besser soll die Erkennung durch die Bild-KI werden. 


Das Konzept für das KI-Projekt hat Jung von Matt für den Deutschen Sparkassen– und Giroverband gemeinsam mit der DSGV-In-House-Agentur S-Communication entwickelt.

Der In-Game-Rechner der Sparkasse war für den Best of KI-Award nominiert.
  1. Das Traumauto im Traumreiseziel – powered by AI

Zu guter Letzt hat es auch eine Produktkampagne auf die Shortlist des „Best of KI“-Award 2024 geschafft. Rund um den Release seines neuen Modells „Santa Fe“ hat Hyundai eine interaktive Kampagne gelauncht, bei der Nutzer:innen direkt Bilder des neuen Hyundai-Autos in einem Fantasiesetting kreieren konnten – und das direkt im Instagram-Chat.

Hinter der Kampagne mit dem Titel „Open for more“ steckt eine eigens trainierte Bild-KI. Durch die spielerische Nutzung wird GenAI hier für die breite Masse zugänglich und erlebbar – und mögliche Hürden bei der Nutzung von KI überwunden. Ob das erklärtes Ziel von Hyundai war, ist nicht bekannt. 

Unabhängig davon hat der Ansatz, der ebenfalls aus dem Hause Jung von Matt stammt, die Nominierung für den Best-of-KI-Award verdient. 

Die „Open for More“ Messenger Experience von Hyundai war für den Best of KI-Award nominiert.

Mensch und KI: kreative Symbiose für neue Ansätze im Storytelling

Gold beim „Best of KI“ ging bei der BCM-Gala an „Climate Realism“. Für uns ist es vor allem deswegen „Best of KI“, weil es die Technologie nutzt, um eine ganz neue Art der Kreativität zu ermöglichen. Beziehungsweise, weil sie „ein mächtiges Werkzeug für beeindruckendes Storytelling ist“ – so hat es ChatGPT selbst formuliert, als unser Geschäftsführer Timm Rottersie in Dortmund auf der Bühne um eine kurze Laudatio bat.

Alle vier Projekte stehen beispielhaft für den Trend, der die Branche regelrecht umkrempelt: Generative Künstliche Intelligenz wird immer mehr zu einem integrativen Bestandteil von Kommunikation und Marketing. Dabei werden diejenigen, die sie klug und kreativ einsetzen, jene abhängen, die es nicht tun. Und sie zeigen, was entstehen kann, wenn Kreative GenAI klug und sinnvoll einsetzen. Nämlich: ganz neue Möglichkeiten, wie wir eindrucksvoll Geschichten erzählen können.

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