
PowerPoint-Präsentation mit KI erstellen: So geht’s
Ist der Traum schon wahr? Sie schreiben drei Zeilen Prompt und erhalten eine zehnseitige Präsentation in Ihrem Corporate Design, die Sie morgen Ihrem Team vorstellen können? Ganz so einfach ist es leider noch nicht. Aber: Claude, das Sprachmodell von Anthropic, hat unlängst ein Update veröffentlicht, das in puncto CI-konforme Folienerstellung einen echten Sprung nach vorne darstellt – und ChatGPT und Microsoft Copilot alt aussehen lässt. Aber auch andere Anbieter wie Canva bieten gute Möglichkeiten zur Folienerstellung. Welche KI-Tools helfen am besten, um bei PowerPoint-Präsentationen Zeit zu sparen? Die wichtigsten Tools im Überblick.
Inhaltsverzeichnis
Welche KI erstellt PowerPoint-Präsentationen?
Tools, die Präsentationen generieren, gibt es etliche – allerdings mit sehr unterschiedlicher Qualität und unterschiedlichem Reifegrad, was CI-Treue angeht. Wir haben die gängigsten Sprachmodelle verglichen: Claude, Gamma, Canva, ChatGPT und Microsoft Copilot.
Claude
Claude kann direkt fertige Dateien erzeugen und bearbeiten. Neben Excel-Tabellen, Dokumenten und PDFs kann das Tool auch PowerPoint-Folien erstellen. Wie gewohnt lassen sich Inhalte beschreiben oder Dateien hochladen und Claude erstellt daraus auf Wunsch PowerPoint-Decks.
Die Funktion ist seit September 2025 in den Bezahlversionen Pro, Max, Team und Enterprise verfügbar. Um Folien erstellen zu können, muss in den Einstellungen „Code-Ausführung und Dateierstellung” sowie „Ausgehenden Netzwerkverkehr erlauben” aktiviert sein.

Lädt man dann einen Beispielfoliensatz im Unternehmensdesign hoch und weist Claude an, das Design zu analysieren und in diesem Design eine neue Präsentation zu erstellen, erhält man zwar keine 100% CI-konformen Präsentationen – aber in jedem Fall Foliensätze, die dem gewünschten Look & Feel bereits sehr nahekommen: Schriften (sofern es sich um Standard-Fonts wie Calibri handelt), Farben sowie Kopf- und Fußzeilen werden beispielsweise brandkonform übernommen. Bei Hintergrundfarben kommt es allerdings zu Abweichungen und Textfelder sitzen oft nicht an den vorgegebenen Stellen.
Wie bei allen US-Tools gilt natürlich auch hier: Vorsicht beim Thema Datenschutz. Wenn Sie personenbezogene oder vertrauliche Informationen an das Tool übergeben und es keine sichere Firmen-Umgebung anbietet, läuft Ihr Firmenwissen vermutlich über US-Server und fließt – je nach Modell – auch in die Trainingsdaten der KI ein.
Fazit: Claude ist derzeit das Tool, das in puncto CI-Konformität die Nase vorn hat. Auch wenn die Foliensätze sicher noch nicht perfekt sind und man Zeit in die Nachbearbeitung stecken muss, kann Claude bei der Erstellung von PowerPoint-Entwürfen eine echte Hilfe sein.
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Gamma
Gamma, ebenfalls ein US-amerikanisches Tool, generiert in Sekunden ein erstes Deck aus einem Kurzbriefing, bietet Layout-Vorschläge, einen Präsentationsmodus sowie den Export in PowerPoint, PDF oder PNG. Man merkt: Dieses Tool ist (unter anderem) genau dafür ausgelegt, ansprechende PowerPoints zu erstellen.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, eigene Designs anzulegen. Lädt man hier einen Foliensatz in der eigenen CI hoch, analysiert das Tool die Gestaltung und legt sie als Design-Vorgabe an, die sich auch manuell bearbeiten lässt.
Generiert man dann einen Foliensatz im vorgegebenen Design, ist das Ergebnis sicherlich nicht schlecht, allerdings auch nicht wirklich zufriedenstellend. Einzelne Design-Vorgaben, etwa die Farbgestaltung, werden zwar übernommen, doch um wirklich CI-konform zu bleiben, müsste man noch einiges nacharbeiten.
Fazit: Ist man nicht an ein Corporate Design gebunden und möchte Folien erstellen, die etwas hermachen, ist Gamma das Tool der Wahl. Tatsächlich brandkonform arbeitet Gamma aber nicht.
Canva
Canva ist ein klassisches Design-Tool, das an vielen Stellen KI-Funktionen integriert hat. PowerPoints lassen sich hier erstellen, indem man unter dem Reiter „Vorlagen” eine aus etlichen Design-Vorlagen wählt oder selbst eine ganz neue Präsentation erstellt. Es gibt auch die Möglichkeit, eigene Designs anzulegen und diese zu verwenden – dazu gleich mehr.
Unter dem Reiter „Canva AI” kann man wie in anderen KI-Tools mit der Canva-AI chatten und so per Bot-Anfrage Präsentationen generieren. Canva macht dann Vorschläge für den Inhalt der Folien und übersetzt diese auf Wunsch in eine schön gestaltete PowerPoint.
Vorgaben fürs Corporate Design in Canva zu machen, funktioniert – allerdings nur begrenzt. Mit einem Pro-Account können Sie unter dem Reiter „Marke” Spezifikationen für Ihr Brand-Design anlegen, etwa Logos, Farben, Schriftarten und Symbole.

Möchten Sie in Canva mit Hilfe von KI eine Präsentation in Ihrem festgelegten Design erstellen, gehen Sie wie folgt vor: Unter dem Reiter „Canva AI” öffnet sich ein Chatfenster, in das Sie Ihren Prompt eingeben, z.B. „Erstelle eine Präsentation zum Thema ‚Automatisierung mit KI’. Zielgruppe sind mittelständische Unternehmen. Nutze für das Design das vorgegebene Markenkit”. Über das Plus-Zeichen und dann über „Vorgaben im Markenkit anwenden” können Sie das bereits angelegte Design auswählen.

Der generierte Foliensatz lässt sich im Anschluss über den Canva Editor bearbeiten. Das Ergebnis ist auf den ersten Blick wirklich nicht schlecht, die Spezifikationen aus dem Markenkit werden großteils eingehalten. Komposition der Folien, Kopf- und Fußzeilen oder Position der Textfelder können allerdings nicht brandkonform festgelegt werden. Außerdem werden Bilder teils zufällig erstellt und eingefügt, selbst wenn Fotos und Icons im Brandkit definiert und vorgegeben sind. Auch Canva bietet also keine komplett markentreue Präsentation – immerhin aber einen ersten Entwurf, der Sie viele Schritte bei einer Neuerstellung überspringen lässt.
Fazit: Canva besticht durch eine Vielzahl an Designvorlagen und -möglichkeiten und kann auch Inhalte für Präsentationen generieren. Wer Präsentationen im Corporate Design erstellen möchte, muss dafür ein eigenes Markenkit definieren. Wirklich CI-konform werden die Inhalte zwar nicht, als erster Entwurf sind die Ergebnisse aber sehr brauchbar.
ChatGPT
Natürlich kann auch ChatGPT Präsentationen generieren, die sich anschließend im PowerPoint-Format herunterladen lassen. Um einen schnellen Überblick über ein Thema zu bekommen oder interne Entwürfe zu erstellen, funktioniert das auch gut. Für den professionellen Einsatz im Unternehmen eignen sich die Ergebnisse jedoch kaum: Heraus kommt ein völlig zerschossenes Layout. ChatGPT scheitert also bislang daran, ein bestehendes Corporate Design auch nur annähernd zu adaptieren.
ChatGPT ist demnach kein Tool für fertige Folien, aber ein starker Partner in der Konzeptphase: Das Modell hilft, Inhalte zu strukturieren, Storylines zu entwickeln und Sprecher:innen-Notizen zu formulieren. Für das finale Layout sollten Sie allerdings auf ein anderes Programm zurückgreifen.
Fazit: Für CI-konforme Präsentationen ist ChatGPT noch keine Lösung – für die inhaltliche Vorbereitung hingegen ein echter Gewinn.
Microsoft Copilot
Schon Ende 2023 präsentierte Microsoft in aufwendig inszenierten Werbevideos, wie die KI angeblich aus kurzen Prompts komplette PowerPoint-Präsentationen erstellt oder bestehende Foliensätze „on brand“ überarbeitet. Umso größer ist inzwischen die Enttäuschung darüber, wie wenig davon tatsächlich funktioniert – denn auch zwei Jahre später hinkt Copilot bei der markenkonformen Erstellung von Slides ähnlich weit hinterher wie ChatGPT. Copilot kann selbstverständlich aufwändige PowerPoints mit Bildern und Texten erstellen – mit dem Corporate Design, wenn man denn eines vorgibt, hat das allerdings wenig zu tun. Im Gegenteil: Die gesamte Gestaltung wirkt beliebig. Selbst wenn man Foliensätze als Vorlage hochlädt, wählt Copilot eigene Schriften, Positionen und Layouts – und der gleiche Prompt liefert bei jeder erneuten Eingabe ein völlig anderes Design.
Ähnlich sieht es bei der Bildauswahl aus. Copilot liefert auf Wunsch zwar Visualisierungen, diese wirken jedoch oft austauschbar und passen stilistisch kaum zueinander.
Der eigentliche Vorteil von Copilot liegt woanders: Die KI kann auf unternehmensinternes Wissen zugreifen und arbeitet innerhalb der geschützten Microsoft-Umgebung datenschutzkonform.
Und es gibt noch eine weitere Funktion, die tatsächlich nützlich ist: Gibt man Copilot in Powerpoint nur die eigene Idee für eine geplante Präsentation, schlägt die KI dafür eine thematische Struktur samt Folienaufbau vor. Auch das hat mit Corporate Design nichts zu tun, hilft aber bei der Konzeption. Der entsprechende Button findet sich oben links über dem leeren Chart, wenn Sie eine neue Präsentation öffnen:

Mehr dazu, wie genau Sie Copilot für Ihre Arbeit nutzen können, lesen Sie hier bei uns im Blog.
Fazit: Auch der Copilot ist nicht wirklich hilfreich, wenn man brandkonforme Präsentationen erstellen möchte. Als Trostpflaster bietet Microsoft die datenschutzkonforme Verarbeitung sämtlicher Inhalte innerhalb Ihrer digitalen Unternehmensumgebung. Und das ist ja auch schonmal was!
Google Gemini und NotebookLM
Stimmt, eines der marktführenden Tools fehlt noch: Gemini. Tatsächlich kann die Google-KI in der L-Disziplin noch gar nicht mithalten und (Stand November 2025) weder PowerPoint- noch Google Slides-Datei generieren.
Was Google stattdessen zu bieten hat, ist NotebookLM – ein GenAI-Tool für Brainstorming- und Wissensmanagement. Mit dem Tool können Sie auf Basis eigener Dokumente inzwischen sehr elaborierte Mindmaps erzeugen und damit komplexe Themen visuell strukturieren. Das hat zwar nichts mit PowerPoint zu tun, auf dem Weg zur Präsentation ist es aber eine echte Hilfe.
Wie kann ich mit KI eine PowerPoint-Präsentation erstellen?
KI kann an vielen Stellen unterstützen, wenn Sie eine PowerPoint-Präsentation erstellen möchten:
- Aufbau: Wenn Sie noch ganz am Anfang stehen und außer dem Thema noch keine klare Struktur haben, kann KI als Sparringspartner dienen – etwa zum Brainstorming oder für den ersten Entwurf einer Gliederung.
Beispiel-Prompt: „Erstelle eine Gliederung für eine 10-seitige Präsentation zum Thema Nachhaltige Mobilität in Unternehmen. Zielgruppe sind Führungskräfte aus dem Mittelstand. Bitte schlage eine sinnvolle Reihenfolge der Folien mit Titeln und kurzen Beschreibungen der Inhalte vor.”
Geeignete Tools: z.B. ChatGPT, Copilot, Claude - Inhaltliche Ausgestaltung: Auch bei der inhaltlichen Ausgestaltung Ihrer Gliederung kann KI helfen. Recherchieren Sie mit Hilfe von KI-Tools Informationen (Achtung: Überprüfen Sie alle Fakten selbst!) und lassen Sie sich Texte und Stichpunkte für Ihre Folien ausformulieren.
Beispiel-Prompt: „Formuliere entsprechend der Gliederung für jede Folie eine Überschrift und zwei bis drei prägnante Stichpunkte. Verwende eine sachliche, verständliche Sprache und vermeide Fachjargon. Mache außerdem Vorschläge für eine mögliche Visualisierung.“
Geeignete Tools: z.B. Perplexity (besonders geeignet für Recherche), ChatGPT, Copilot, Claude
- Erstellen von PowerPoint-Präsentationen: Für die finale Erstellung lassen sich ebenfalls verschiedene KI-Tools einsetzen. Wer nicht an ein Corporate Design gebunden ist, kann frei zwischen Claude, Gamma, Canva, ChatGPT und Microsoft Copilot wählen.
Die größte CI-Nähe bietet derzeit Claude, auch wenn Sie hier weiterhin manuell nacharbeiten müssen. Ihre Datei können Sie dann als PowerPoint exportieren.In Ihren Prompt können Sie die Gliederung und inhaltliche Ausgestaltung aufnehmen, genauso wie Vorgaben zum Umfang oder zur Bebilderung.
Geeignete Tools: Claude (wenn es möglichst CI-konform sein soll), Gamma, Canva
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Kann KI bestehende PowerPoint-Präsentationen verbessern?
KI kann Ihnen auch dabei helfen, bestehende Slides zu überarbeiten. Laden Sie dazu einfach Ihre Präsentation in das gewünschte Tool und beschreiben Sie, welche Aspekte verbessert werden sollen.
Wie bereits erwähnt, stoßen ChatGPT und Copilot hier schnell an ihre Grenzen: Beide liefern keine fertigen, überarbeiteten Decks, sondern lediglich inhaltliche Verbesserungsvorschläge in Textform.
Eine positive Ausnahme ist Gamma. Der integrierte KI-Agent kann Präsentationen gezielt analysieren und überarbeiten. Das Tool schlägt konkrete Anpassungen vor und generiert parallel alternative Folien, die sich direkt übernehmen oder weiter anpassen lassen.

Kann KI aus einem Word-Dokument eine PowerPoint-Präsentation erstellen?
Ja, das ist möglich: Mit KI lassen sich aus Word-Dokumenten vollautomatisch PowerPoint-Slides generieren. Laden Sie einfach die Datei als Vorlage in das gewünschte Tool und formulieren Sie Ihren Prompt, etwa so:
„Erstelle aus dem angehängten Word-Dokument eine zehnseitige Präsentation. Verwende die Kapitelüberschriften als Folientitel und fasse die wichtigsten Inhalte jedes Abschnitts in zwei bis drei prägnante Stichpunkte pro Folie zusammen. Achte auf eine klare Struktur, konsistente Überschriften und einen professionellen Präsentationsstil.“
Diese Funktion wird von allen genannten Tools unterstützt.
Unser Fazit: Die beste KI für PowerPoint-Präsentationen
Künstliche Intelligenz kann die Erstellung von PowerPoint-Präsentationen heute deutlich beschleunigen – von der Ideenfindung über die Gliederung bis hin zum fertigen Foliensatz. Claude hat derzeit die Nase vorn, wenn es um CI-nahe Entwürfe geht, während Gamma und Canva vor allem durch ansprechende Layouts und einfache Bedienung punkten. ChatGPT überzeugt als Ideengeber und Texthilfe, der Copilot als datenschutzkonforme Lösung innerhalb der Microsoft-Umgebung des Unternehmens.
Was alle Tools gemeinsam haben: Sie liefern eine solide Grundlage, doch Farben, Typografie, Abstände und Tonalität müssen weiterhin manuell überprüft und feinjustiert werden – insbesondere, wenn Sie an ein festes Corporate Design gebunden sind.
Nach zwei Jahren eher verhaltener Fortschritte markiert das aktuelle Claude-Update endlich einen echten Qualitätssprung. Zum ersten Mal scheint die Vision, on-brand-Präsentationen automatisch generieren zu lassen, realistisch greifbar.
Angesichts des wachsenden Bedarfs in Unternehmen aller Größenordnungen, markenkonforme Folien schnell und konsistent zu produzieren, dürfte dieser Use Case nun ganz oben auf der Roadmap vieler Anbieter stehen. Gleichzeitig zeigt sich hier deutlich, wo KI im Designbereich noch an ihre Grenzen stößt: Präzision.
Wo es nicht um „nett gestaltet“ oder „irgendwie passend“, sondern um millimetergenaue, markenkonforme Umsetzung geht, reichen aktuelle Modelle noch nicht aus.
Doch wer die Entwicklung der letzten Monate verfolgt, erkennt das Tempo: Bild-, Video- und Text-KI haben sich in kürzester Zeit rasant weiterentwickelt – angetrieben von Google, OpenAI und Co.
Vieles spricht dafür, dass auch der nächste Sprung nicht mehr Jahre, sondern nur noch Monate entfernt ist.
Die ersten wirklich on-brand generierten Slides sind damit wohl nur eine Frage der Zeit.
Bildquelle: gemini/disruptive